Die Kinder sind längst flügge geworden. Auf der Treppe bleibt die Puste inzwischen deutlich eher weg als noch vor ein paar Jahren. Und die einst geliebte Gartenarbeit geht, zugegeben, auch nicht mehr ganz so leicht von der Hand. Trotzdem: Mit Anfang 60 noch einmal neu bauen? Das gewohnte Heim hinter sich lassen? Nein, leicht haben sich Hedwig und Franz S. (Namen von der Redaktion geändert) diese Entscheidung nicht gemacht.

Heute lebt das Ehepaar in einem kleinen Ort im Landkreis Cloppenburg und ist trotz aller anfänglichen Skepsis froh, den Schritt gegangen zu sein. Damit stehen sie nicht allein. „Immer häufiger kommen Menschen zu uns, die das fünfzigste, sechzigste oder sogar siebzigste Lebensjahr längst überschritten haben“, berichtet Thomas Bertelt, verantwortlich für Marketing und Vertrieb bei der  GmbH in Löningen. Vor allem der Auszug der Kinder sei für viele ein Punkt, an dem sie ihre Wohnsituation noch einmal überdenken.

Später Aufbruch zu neuen Ufern 50 Wohnen & Leben im Alter „Früher war es selbstverständlich, dass mehrere Generationen unter einem Dach lebten und die erwachsenen Kinder ihre Eltern bis zu deren Tod  pflegten. Barrierearmes Bauen war da schlicht kein Thema“, sagt Bertelt. Entsprechend wenige Wohnungen und Häuser werden heute den speziellen Ansprüchen von Senioren gerecht. Dabei ist der Bedarf groß, steigt die Lebenserwartung doch seit Jahren kontinuierlich an. Wurden etwa Männer im Jahr 1960 noch durchschnittlich 64 und Frauen 68 Jahre alt, sind es heute gut 14 Jahre mehr.

Aber worauf sollten Häuslebauer achten, um im hohen Alter noch so selbstbestimmt wie möglich in den eigenen vier Wänden leben zu können? Für Architekt Michael Rohen muss vor allem der Grundriss stimmen.  „Im Zweifelsfall ist es besser, ein Zimmer weniger einzuplanen und dafür die Räume insgesamt großzügiger zu gestalten. Sonst kann das Leben mit einer Gehhilfe ganz schnell zum Hindernislauf in den eigenen vier  Wänden werden“, warnt er. Türen mit einer Breite von einem Meter, durch die auch Rollatoren oder Rollstühle bequem hindurchpassen, sowie niedrig angebrachte Türgriffe, Schalter und Steckdosen erleichtern den Alltag. Stufen innen und außen, hohe Türschwellen oder enge Winkel haben in einem barrierearmen Haus hingegen nichts zu suchen.

„Der Trend geht bei der Generation 50plus ganz klar zum ebenerdigen, barrierearmen Bungalow mit kleinem, pflegeleichten Garten“, weiß -Geschäftsführer Andree Karnbrock. Jüngeren Bauherren  empfiehlt er, sich schon jetzt Gedanken darüber zu machen, ob und wie sie auch im fortgeschrittenen Alter und mit eingeschränkter Mobilität noch angenehm in ihrem Traumhaus wohnen können. Denn Nachrüsten, betont er, sei oft kostspielig. „Wer jetzt etwas mehr investiert, kann später sparen.“ Staatliche Förderungen, beispielsweise über die KfW-Bank, helfen dort, wo die Voraussetzungen erfüllt sind, bei der Finanzierung. Auskunft über die Möglichkeiten gibt der Kundenberater der eigenen Hausbank.

Wie barrierearmes Wohnen aussehen kann, zeigt ein aktuell in Wallenhorst bei Osnabrück fast abgeschlossenes Bauobjekt (Alter-Pyer Kirchweg 11) der Firma .

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